Gute Augaben stellen
Gute Aufgaben zu stellen dürfte für Lehrkräfte das 1 x 1 des Unterrichtens sein.
Welche Anforderungen an Aufgaben dürfen gestellt werden?
- dürfen kognitiv reizvoll sein
- sozial fördernd sein
- selbständige Lernen motivieren
Exkurs: verstehen vollzieht sich individuell durch Welterschließung. Hierbei spielen die folgenden Aspekte eine wesentliche Rolle: inhaltliche Anreize setzen, eine kognitive Aktivierung erfahren, zweckgebunden, im kommunikativen Austausch und ein Feedback zum Neuverstandenen.
Buchtipp: https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-3212-6146-0000-00001c015464/Reusser_Reusser-Weyeneth_1994_Verstehen.pdf
Bei den Typen von Aufgaben kann man unterscheiden: Einstieg/Erschließung/Übung/Vertiefung/Transfer.
Für eine kognitive Passung sorgt die wertvolle Auswahl des Arrangements. Damit gewährleistet man eine bestmögliche Aktivierung. Mittels Advanced Organizers (mindMap, Lernlandkarte, Kompetenzraster, usw.) orientiert man den Lernenden und ermöglicht auf der Metaaebene des Lernens eine Sinnhaftigkeit. Rückmeldeschleifen erlauben eine gekonnte Korrektur im Lernprozess. Explizit durch eine Lernbegleitung oder implizit durch eine geschickte Lernumgebung. Beides Elemente einer geeigneten Lernprozessbegleitung.
Die Rolle der Lehrkraft setzt eine umfängliche didaktische Reflexion des Lerngegenstandes voraus. Mögliche Lösungswege, Schwierigkeiten, Fehler der Lernenden werden antizipiert. Während der Bearbeitung erfolgt ein Monitoring. Mit dem „diagnostischen Blick“ erspäht die Lehrkraft die Gedankenwelt der Lernenden, auch um geschickt motivierendes Feedback zu geben.
Umsetzung im Distanzlernen
Gezwungenerweise ist Schule in eine örtliche Distanz zu den Lernenden gegangen. Hierbei konnten gut aufgestellte Schulen ihren SchülerInnen trotz erschwerter Bedingungen angemessen im Lernen unterstützen. Wie haben diese Schulen das geschafft? Ein Universalrezept gibt es nicht, aber einige Zutaten scheinen geeignet zu sein.
Technik: eine Lernplattform (nicht 2 oder 3) mit kollaborativen Tools und daily meetings (Videokonferenz).
günstig waren der dynamische Wechsel zwischen synchronen und asynchronen Phasen.
Hinderlich sind zu feste Kanäle/Methoden, zu intensiver Input, geringe Wahlmöglichkeit der Aufgaben.
Das Stellen der Aufgaben kann im Wesentlichen nur gelingen, wenn man kooperativ und wohlorganisiert im Kollegium zusammenarbeit (Stichwort: Deprivatisierung von Unterricht). Auf der Grundlage von Kompetenzrastern oder ähnlichen organisierenden Schablonen, schafft man in den Fachgruppen ein Abbild des Lernumfanges. Diese Instrumente neu zu entwerfen, kann im Distanzlernen nicht bewerkstelligt werden. Dies hat man besser schon vorher auf den Weg gebracht. Ohne eine gute Struktur der Zusammenarbeit wird dies kaum gelingen können.
Buchtipp: die Vier Dimensionen des Lernens, https://www.joeran.de/wp-content/dox/sites/10/4K-Skills-Vier-Dimensionen-der-Bildung-Kap-4.pdf