classroom management
Ziel: förderliche Arbeitsatmosphäre
Der Weg ist das Ziel: was so abgedroschen klingt, ist im Kern das Tun einer jeden Lehrkraft.
Multifaktorielles Arbeiten im System Schule: gelingende Beziehungen zu den SuS aufzubauen und zu entwickeln, ist von so Vielem abhängig.
Am Anfang, immer hilfreich, eine Analyse: Kommune, Umfeld der Schule, Schule, soziologische Daten zur Schülerschaft.
Zielorientiert Arbeiten: realistische Etappen planen, Erfolge feiern
Persönlichkeit der Lehrkraft:
Die Lehrkraft als kultureller Träger der Schule, der Lehrerschaft, der Erwachsenen, des Lebens
Die Lehrkraft ist gefühlt omnipräsent, ein Vorbild, reflektiert, kontrolliert (Blick durch die Brille der SuS, der Eltern, der Gemeinde).
Jede Lehrkraft durchläuft berufliche Entwicklungsstadien.
(siehe hierzu: kaum Längsschnittstudien, Punkt 2.2 S.10, Mayr)
als Lehrkraft die eigene Entwicklung dynamisch angehen/ Lehrergesundheit, im Team /reflektieren in der Supervision
Fokussieren auf das Wesentliche
Buchempfehlung (mit Linkliste): https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-658-15083-9_6
Ziel: Bildungsmanager werden
Dinge nicht persönlich nehmen, beruflich die Lehrerrolle annehmen, wie Teflon werden
Der Kernprozess in der pädagogischen Arbeit:
Beziehungsarbeit, siehe Hättie-Studie
Kommunikation
Ziel: Lernprozesse arrangieren
Lehrerkommunikation
man wartet ab, bis es ruhig ist
leise und deutlich sprechen
Schonen Sie ihre Stimme, das wichtigste Werkzeug im Lehrerdasein
eigene Aufforderungen wiederholen
Arbeitsaufträge von den SuS wiederholen lassen
Sind Arbeitsaufträge verstanden?
Kurze, klare Sätze verwenden
Lautstärke bewusst einsetzen: flüstern, schreien
Abwarten (aber nicht zu lange)
persönliche Ansprache
Loben (eher für 8-12 Jährige)
belohnen
mit Humor kontern
Nonverbale Kommunikation
Augenkontakt suchen
nicht verbale Zeichen etablieren (der Leisefuchs)
die räumliche Distanz zu Störenden verringern
mit Gegenständen operieren (Merkheft hochhalten, wenn das Merkheft auf dem Tisch liegen soll)
akustische Zeichen setzen (Glocke)
verschriftlichen von Arbeitsaufträgen
Werden Sie zu Stahl, Armin Müller-Stahl: Profis erreichen viel mit ganz wenig
Profis arbeiten mit sehr geringen Gesten. Man kann sich viel von den Bühnenprofis abschauen.
Training in der Lerngruppe: hören und zuhören
Einerseits so selbstverständlich, andererseits muss es auch immer wieder mal trainiert werden.
Spiel A: alle schließen die Augen, man lässt etwas fallen. Wer hat etwas gehört? Melden. Wie oft ist es gefallen? Mitzählen.
Spiel B: Stille einüben: 10 Sekunden mal ganz still sein. Dann 20 Sekunden. Schafft die Klasse das? Wie oft? Geht es auch länger?
Spiel C: Etwas Lautes (eine Glocke) ganz leise weitergeben. Wie weit schafft es die Glocke?
Spiel D: eine Variante von C. Sitzkreis. Die Augen sind geschlossen. Ein Glöckchen klingelt. Wo? Alle zeigen in die Richtung! Augen auf! Wer hat die besten Ohren?
Spiel E: stille Post. Macht auch in der Fremdsprache Spass.
Spiel F: Geräuschkette. Alle Augen sind zu. Jemand macht diverse Geräusche hintereinander. Ein anderer versucht diese Abfolge an Geräuschen nachzumachen.
Spiel G: nach Anweisungen etwas machen (steh auf, stell dich hinter den Stuhl, klatsch in die Hände, usw.). Gerne auch in Englisch.
Prozesse organisieren
Der Unterricht ist reich an: Medien, Abwechslung, Tempo, an Klarheit.
Aufgaben abgeben: Organisation der Materialausgabe, Lüften
Phasen erkennen, Schnittstellen arrangieren
Arbeitsphasen erkennen, darüber sprechen (Metaebene)
Klassenregeln: nicht die Regeln sind entscheidend, sondern der Umgang damit
Anreizsysteme (Reponse-Cost-Verfahren)
Sogenannte Tokensysteme. Erwünschtes Verhalten wird belohnt, unerwünschtes bestraft bzw. nicht-belohnt. Es erfordert eine hohes Maß an Disziplin, Organisation und Materialaufwand. Schwierig. Das einfache gelbe Karte, rote Karte System wird vom Autor beherrscht. Alles andere ist gescheitert.
Klassenrat
Themensammlung, Ablauf, Moderation, Protokoll (nur so viel wie nötig), Plakat kann sinnvoll sein. Ziel: demokratische, gleichberechtigte Aushandlung von Klassenzielen
Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung (LDK) https://ldk.aau.at/
Stimmungen moderieren, Stimmungen erfassen (Barometer)
Feedback (SuS untereinander, Sus und LuL), siehe Beitrag auf dieser Webseite
schulische Rahmenbedingungen
Trainingsraum-Verfahren
Streitschlichtung durch Streitschlichter
Mottophasen für einen Monat, Vierteljahr mit Auswertung
Mottophasen kann man einmal, zweimal im Schuljahr durchführen. Meist gab es dann einen Vorfall oder bestimmte, schädliche Verhaltensweisen haben Überhand genommen.
Konflikte deeskalieren/Unterrichtsstörungen meistern:
Organisation des Unterrichtsraumes
Sitzordnung frontal-passiv, frontal-kommunikativ, frontal-gruppenzentriert
Nicht jede Gruppe ist für jede Sitzordnung gemacht. Experimentiert man mit der Sitzordnung, verändert man auch die Beziehung zur Lehrkraft, die Beziehung zu den Zuhörern. Für ein bestimmtes Ziel mag die eine oder andere Sitzform geeigneter zu sein. Neue Gruppen nicht gleich an Gruppentische setzen. Es kann überfordern.
Luft: es wird im Allgemeinen zu wenig gelüftet. Die Anreicherung mit Kohlendioxid führt zu Konzentrationsschwierigkeiten. Alle 20 min müssten alle Fenster eines Klassenraumes geöffnet werden.
Das Licht kann blenden, ist das Tafelbild von überall erkennbar?
den Klassenraum als Bühne begreifen
Schülerschaft
Soziogramm
körperliche Auffälligkeiten (Linkshänder, Beeinträchtigung Sehen, Hören)
Man versucht zu identifizieren, wer welche Besonderheiten hat. Dies kann bei verschiedenen Aktivitäten (Sitzordnung, Texte von der Tafel abschreiben, etc.) sinnvoll sein.
Teambuilding:
Rollenklärung. In jeder Klasse gibt es bestimmte, oft wiederkehrende Übernahmen von Rollen zB: Beobachter, Mitspieler, Koordinator, Macher, Umsetzer, Planer, Spezialisten, Erfinder, usw.. Es kann ganz amüsant sein, diese Rollen in einer Klasse zu identifizieren. Vorsicht: viele Rollen sind wandelbar, Zuschreibungen gelten nur in bestimmten Phasen.
Teambuildingsspiele
Jemanden Führen: 2 Personen, der Eine führt, der Geführte ist blind (Tuch). Ziel: durch kleine Berührungen an der Schulter die Person sicher durch den Raum führen (an Tischen vorbei, über Bücher, durch die Tür, etc)
Menschenknoten: 6-10 Kinder greifen blind mit ausgestreckten Armen in die Mitte und suchen sich für jede Hand eine fremde Hand zum Anfassen. Dann werden die Augen geöffnet und man versucht sich zu entknoten.
Molekül: alle bewegen sich durch den Raum. Man ruft eine Zahl und es bilden sich Kleingruppen gemäß der gerufenen Zahl. Geht auch mit Zuschreibungen: alle die eine Brille tragen, alle die gerne Handball spielen,….
Familie Mayer, Müller, Schulz: jeder erhält ein Namenskärtchen. Auf dem steht der Name (x-mal Meier, x-mal Meyer, x-mal Mayer, x-mal Maier) und versucht sich als Familie zu finden.
Eisscholle: jeder erhält eine Eisscholle (Zeitungseite). Immer wenn die Musik stoppt, wird eine Eisscholle entfernt (Klimawandel). Wer keinen Platz auf einer Eisscholle mehr findet, scheidet aus.
Durch den Sumpf: eine Gruppe erhält ein paar morsche Bretter (Zeitungsseiten) um den Sumpf zu durchqueren. Man muss mit der gesamten Gruppe und den wenigen Brettern trocken durch den Sumpf. Kann man auch in Gruppen gegeneinander spielen.
Sternenbild: ein langes Seil und mindestens 5 Personen. Das Seil wird zu einem Kreis gebunden. Alle halten das Seil fest. Man versucht aus dem Seil ein Stern zu formen. 5 Minuten wäre schnell.