LEB-Lernentwicklungsbericht
In pädagogischen Institutionen können die betreuten Personen eine planvolle Entwicklung durchlaufen. Um die anvisierten Ziele einerseits transparent zu formulieren und die Geschehnisse daran zu orientieren, braucht es skalierbare Masseinheiten. Kompetenzstufen beschreiben auf sachlicher oder persönlicher Ebene die erreichten oder zu erreichenden Teilziele.
Im Arbeitsfeld der Schule kennt man für die Leistungsfeststellung das Notensystem. Diverse mögliche und natürlich auch faktisch oft vorkommende Fehler in der Diagnose führen zu schlecht vergleichbaren Urteilen. (Lesehinweis, Examensarbeit:Leistungsbeurteilung im schülerzentrierten Unterricht. https://www.grin.com/document/92735)
Die Orientierung an Kompetenzen (Der Schüler kann im Zahlenraum bis 10 sicher addieren und subtrahieren) konkretisiert die Facetten der gezeigten Leistungen.
Zuschreibungen auf personaler Ebene (Motivation, Einhalten von Regeln, usw.) lassen sich ebenso umschreiben. Neben der Zielerreichung sind die Wege dorthin nahezu gleichbedeutend. Die Fremdbewertung wird von der Eigenbewertung flankiert und stellt damit das Subjekt als autonom Handelnden in den Mittelpunkt.
Die Umsetzung gelingt mit sogenannten Lernentwicklungsberichten. Die Ausgestaltung ist vielfältig, sollte sich dennoch am Adressaten und den Zielen orientieren. Während die Fach-LEBs von einzelnen Lehrkräften verfasst wird, ist der allgemeine Teil eines LEB bestenfalls ein Gemeinschaftsprodukt von Klassen- und Fachlehrkräften.
Tool, Tabelle zum gemeinsamen Erfassen der Schülerkompetenzen:
Hinweise zur Beschreibung der Lernentwicklung, extern:
Hattie schlägt vor, das Feedback auf jeder Ebene jeweils als Antwort auf folgende drei Fragen zu geben:
1. „Where am I going?“ Wohin bewege ich mich in meinem Lernprozess? Was sind dabei meine Ziele?
2. „How am I going?“ Wie komme ich voran? Welchen Fortschritt kann ich hinsichtlich meiner Ziele erkennen?
3. „Where to go next?“Wohin bewegt sich mein Lernprozess im nächstfolgenden Teilschritt? Was ist zu veranlassen, damit sich ein noch besseres Vorankommen ergeben kann?
Bei den drei Ebenen dreht es sich nur um Wissenszuwachs und Kompetenzerwerb im kognitiven Bereich.
Ausschnitt, Thüringen, Handreichung für LEB:
„Zum anderen muss die Einschätzung sowohl für den Schüler als auch die Personensorgeberechtigten verständlich und nachvollziehbar sein. Eine solche Verständlichkeit erreichen Sie, wenn Sie konkrete Beobachtungen an Stelle verallgemeinernder Beurteilungen beschreiben. Die Rückmeldung: „Du bist ein ordentlicher Schüler.“ Ist eine Zuschreibung. Anstelle einer solchen Zuschreibung muss beobachtetes Verhalten beschrieben werden. Außerdem stellt sich die Frage, was der Schreiber und was die Leser unter „ordentlich“ verstehen. Formulieren Sie eine konkrete Beobachtung wie zum Beispiel: „Du hast es geschafft, deine Sportsachen bis auf wenige Ausnahmen dabei zu haben…“, dann wird die Aussage eindeutig, verständlich und nachvollziehbar. Die Einschätzungen sollten dabei mehrdimensional sein. Mehrdimensionalität bedeutet, dass Beobachtungen aus verschiedenen Fächern, aus Unterricht und außerunterrichtlichem Schulalltag eingehen.“
Aus:
IGS Franzsches Feld formuliert (eigene Hervorhebungen)
„Leitfaden zum Schreiben des Tutorenbriefes
Die pädagogische Absicht des Tutorenbriefes sind Ermutigung und Stärkung der Schülerpersönlichkeit und Aufklärung über Bearbeitetes und Erreichtes. Der Tutorenbrief dient der Prognose-und Berichtsfunktion und liefert Auskünfte an die betreffenden Schülerinnen und Schüler sowie an deren Eltern.
Der Tutorenbrief
•gibt zunächst einen Überblick über die (Klassen-) Aktivitäten im Schuljahr und die persönlichen allgemeinen Entwicklungen
.•gibt eine differenzierte Rückmeldung über das Lern-, Arbeits-, Sozial-, und Individualverhalten und fördert damit den Aufbau von Selbstwertgefühl und Solidarität in den Lerngruppen.
Folgendes gilt außerdem für das Schreiben der Fach-LEB
•beschreibt Entwicklungen (zeigt Lern-und Verhaltensfortschritte auf) und beinhaltet Vorschläge für die Zukunft.
•Ist adressatengerecht formuliert:
◦Die Formulierungen sind möglichst beschreibend, nicht wertend. (Vermeidung jeder kritischen Infragestellung der Person und jeder Interpretation.)
◦Die Formulierungen sind Stärken orientiert. Versuch der Stärkung und Bekräftigung von guten Ansätzen. Lernschwierigkeiten beschreiben wir nicht festlegend. (Nicht:„Du kannst deine Arbeit nicht organisieren“, sondern eher zukunftsoptimistisch, verbunden mit Ermunterungen:„Du hast deine Arbeit nicht immer zügig angefangen. Wenn dich etwas interessiert, klappt es besser. Fange in PerLe immer mit etwas an, was dir Spaß macht.“)
◦Die Formulierungen sind konkret und mit Beispielen belegt.
◦Die Rückmeldungen sind brauchbar, d.h. die Rückmeldung soll sich auf Verhaltensweisen beziehen, die die Schülerin/der Schüler ändern kann, daher: nichts Unabänderliches ansprechen
◦Die Formulierungen sind klar und verständlich“